Bella-Treffen lockt 100 Teilnehmer nach Clarholz
Leidenschaft für den schönsten aller Motorroller
Auszug aus der Tageszeitung "Die Glocke" vom 06.06.2011: Herzebrock-Clarholz (das). Nadine Marcher macht sich mit ihrer Bella von der Bauerschaft Samtholz aus auf den Weg zur Sandbahn in Harsewinkel. Dort steht eine Geschicklichkeitsprüfung auf dem Programm. Allerdings hat ihr Vater den Lenker in der Hand – Nadine hat es sich im Beiwagen gemütlich gemacht.
Die ganze Familie war mit dem Wohnmobil aus dem Allgäu nach Westfalen gereist. Mit dabei der Zündapp-Motorroller. Denn Ziel war das 27. Bella-Treffen, das von Donnerstag bis zum gestrigen Sonntag an der Gaststätte Lönne in Clarholz stattgefunden hat.
Rund 100 Teilnehmer, die alle einen Zündapp-Motorroller aus den Baujahren 1953 bis 1964 – eben eine Bella – ihr Eigen nennen, waren zu Gast. 1984 wurde der Bella-Club aus der Taufe gehoben. Inzwischen hat die Interessengemeinschaft weltweit mehr als 300 Mitglieder. Schwesterclubs haben sich auch in Großbritannien und Nordamerika gegründet.
Und so gestaltete sich das Teilnehmerfeld ziemlich international. Aus der Schweiz und Belgien waren viele angereist, um dabei zu sein. „Im vergangenen Jahr waren wir in der Nähe von Karlsruhe“, erzählte Matthias Hentze vom Bella-Club.
Zum zweiten Mal fand das Treffen jetzt in Clarholz bei Lönne statt. Und auch vor sechs Jahren zeichnete der Automobilclub Oelde als Organisator verantwortlich. „Das gibt uns Zeit, selbst am Programm intensiv teilzunehmen“, freute sich Hentze über die Unterstützung aus den Reihen der Oelder, die mit rund 15 Helfern beteiligt waren, und der Letter Motorradfreunde. Denn die Bella-Liebhaber haben an den vier Tagen einiges unternommen. Auf dem Programm standen etwa Touren in die Umgebung, ein Besuch des Motorrad-Museums in Greffen, eine Fahrzeugpräsentation vor der Pott’s Brauerei in Oelde sowie Fahrprüfungen.
Am Freitag fand die Mitgliederversammlung statt. Dort stand Heini Hunkenschröder aus Westkirchen im Mittelpunkt, der früher im Roller-Sport erfolgreich war und im Zeitzeugen-Interview einiges zu erzählen wusste. Der 76-Jährige gilt als Koryphäe und wurde für sein Engagement rund um die Bella geehrt.
Das kam auch zum Ausdruck, als er seine Bella aus dem Jahr 1958 zeigte, an der nichts verändert worden sei. Macken und Schrammen zeugten vom sportlichen Einsatz des Rollers: „Sie war dreimal beim 24-Stunden-Rennen in der Rollerklasse im Einsatz.“ Zweimal hat Heini Hunkenschröder dabei den zweiten Platz, einmal einen dritten erreicht. „Jetzt fahre ich noch im Besenwagen mit und begleite die Roller“, erzählte Hunkenschröder, der das Treffen sichtlich genoss.