Kalle Rovanperä fährt auf den anspruchsvollen Strecken
der Central European Rally zum Weltmeistertitel 2023.
125.000 Zuschauer feierten Gesamtsieg des Belgiers Thierry Neuville auf einem Hyundai i20 N Hybrid.
Ein Team des AC-Oelde als Safety Marshal bei der ERC-WM-Rallye im Einsatz.
(Presse ADAC) Das war eine glanzvolle Premiere für die Central European Rally: Der in diesem Jahr erstmals ausgetragene Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) begeisterte mit 18 extrem anspruchsvollen Asphaltprüfungen und erwies sich als würdiges Pflaster für die Thronbesteigung des neuen Rallye-Weltmeisters. Dem Finnen Kalle Rovanperä (Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid) genügte der zweite Platz hinter Gesamtsieger Thierry Neuville (Belgien, Hyundai i20 N Rally1 Hybrid) um sich einen Lauf vor dem Saisonende die entscheidenden Punkte für den Titelgewinn zu sichern.
Als Drittplatzierter kletterte Ott Tänak (Estland, Ford Puma Rally1 Hybrid) auf das Siegerpodium im deutschen Passau, das als Standort des Serviceparks für vier Tage lang zum Nabel der Rallyewelt geworden war. Nach dem glanzvollen Start auf dem Hradschin in Prag lieferten sich die Teams auf 310 Vollgas-Kilometern einen spannenden Kampf vor 125.000 begeisterten Zuschauern am gesamten Wochenende.
Sieger Thierry Neuville auf einem Hyundai i20 N Hybrid.
Platz 3 für Ott Tänak Ford Puma Hybrid
Platz 2 für Kalle Rovanperä auf einm Toyota GR Yaris Hybrid
Neuer Weltmeister 2023 Kalle Rovanperä Toyota GR Yaris Hybrid
Die vorentscheidende Szene der Central European Rally spielte sich am Samstagvormittag ab, als Toyota-Pilot Elfyn Evans von der Piste rutschte und damit aus der Wertung kippte. Zwar konnte der Waliser am letzten Rallyetag noch einmal antreten, um auf der finalen Powerstage mit der Bestzeit fünf wertvolle Zusatzpunkte zu ernten. Das reichte aber nicht, um den als Gesamtzweiten ins Ziel gekommenen Teamkollegen Kalle Rovanperä noch abzufangen. Der Finne konnte sich vorzeitig als
Weltmeister feiern lassen und freute sich: „Ich fühle mich richtig gut! Dieses Jahr war, für mich persönlich, noch wichtiger als das vergangene. Der Wettbewerb war härter und wir haben im Cockpit wirklich gute Arbeit geleistet. Der größte Dank gebührt natürlich Jonne Halttunen. Er ist der beste Beifahrer der Welt. Diesen Titel werde ich noch mehr genießen als meinen ersten.“ Bei anfangs wechselhafter Witterung hinterließen die Rallyefahrzeuge viel Schlamm auf der Strecke, die zu einer wahren Rutschbahn wurde. „Das waren die anspruchsvollsten Asphalt-Prüfungen, die ich bislang in meiner Karriere erlebt hatte“, staunte Weltmeister Rovanperä. Auch für Gesamtsieger Thierry Neuville war der Sieg enorm wichtig: Mit den gesammelten Punkten rückt er in der WM-Tabelle bis auf sieben Punkte sehr nahe an den Zweitplatzierten Evans heran und duelliert sich nun beim Saisonfinale in Japan mit dem Waliser um die Vizemeisterschaft. „Ich bin wirklich froh im Ziel zu sein“, atmete der
Belgier bei der Siegerehrung in Passau auf. „Es war ein wahnsinnig anstrengendes und herausforderndes Wochenende. Wir einen guten Job gemacht und haben konstante Leistung gezeigt. Das hat sich letztlich ausgezahlt. Es war ein Erfolg des ganzen Teams an diesem Wochenende, wir können darauf wirklich stolz sein.“ Auf den Asphaltprüfungen im Dreiländereck konnte der Este Ott Tänak im Ford den beiden Schnellsten nicht gefährlich werden. Er reist aus Passau als WM-Vierter ab,
wobei der Punkterückstand auf Neuville deutlich zugenommen hat.
Veranstalter mehr als zufrieden mit riesiger Zuschauerkulisse
Schon beim Start vor dem Präsidentenpalast auf dem legendären Hradschin in Prag zeigte sich, dass die Central European Rally ein Besuchermagnet sein würde. Auf den vollen Rängen der Prüfungen in Tschechien (Donnerstag / Freitag), Deutschland und Österreich (Samstag / Sonntag) zählten die Organisatoren insgesamt 125.000 Zuschauer. „Die Fans haben uns geholfen, aus einer sportlich packenden Veranstaltung ein unvergessliches Event zu machen“, freute sich Prof. Dr. Harald Hertz, Präsident des AMF. „Das war ein tolles Rallyefest! Mein Dank gilt aber auch den vielen Anwohnern und lokalen Unterstützern, die die Rallyefans aus aller Welt mit offenen Armen empfangen haben.” Bereits vor der nun absolvierten Premiere hatte der Motorsport-Weltverband FIA den neuen WRC-Lauf in den nächstjährigen Kalender aufgenommen. ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser sagt deshalb auch mit Blick auf die bereits terminierte zweite Auflage vom 31. Oktober bis 3. November 2024: „Wir konnten in dieser Woche Rallyesport auf höchstem Niveau erleben. Die ausgewählten Strecken haben Fans und Fahrer gleichermaßen begeistert. Besser hätten wir das Vertrauen, dass der Weltverband FIA und der Promotor der WRC uns für unsere Debüt-Veranstaltung geschenkt haben, nicht zurückzahlen können.” Erstmals gibt es mit der Central European Rally einen WRC-Lauf über die Grenzen dreier Europäischer Länder hinweg. ACCR-Präsident JUDr. Jan Šťovíček, Ph.D. betont deshalb: „Ein ganzes Jahr der Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Das internationale Team aus drei befreundeten Ländern hat über Sprachgrenzen und kulturelle Unterschiede hinweg optimal zusammengearbeitet und eine WM-Rallye
auf höchstem Niveau geschaffen. Dafür gilt unser Dank allen Marshals und anderen ehrenamtlichen Helfern.”
Super-Angebot: Vier-Tages-Ticket für 2024 für wenige Tage mit Sonderrabatt
Unmittelbar nach der Siegerehrung läutete die offizielle Homepage der Central European Rally bereits den Vorverkauf für das kommende Jahr ein: Zur Feier der tollen Premiere gibt es für drei Tage ein Early-Bird-Angebot für Tickets 2024. Das Vier-Tages-Ticket vom 31. Oktober bis 3. November 2024 kostet damit nur 69,– Euro (statt wie in diesen Jahr 99,– Euro). Eine perfekte Gelegenheit also, um beim Rallyevergnügen in Deutschland, Österreich und Tschechien auch im kommenden Jahr dabei zu sein.
Text und Fotos: ADAC-Motorsport, Lothar Bökamp