Jugend forscht oder wie vorbildliche Jugendarbeit auszusehen hat.
Die 90er: Der AC-Oelde stellt mit der Gründung einer Jugendgruppe die Weichen auf Zukunft.
Das neue Jahrzehnt wurde vom AC Oelde mit einem rauschenden Winterfest bei Hölscher in Lette begonnen. Neben den Vereinsmitgliedern konnte der erste Vorsitzende Horst Schröder auch die Teilnehmer des ADAC Enduro-Rallye-Cup West, des Warsteiner Rallye-Cup-West und der Gaumeisterschaft im PKW-Turniersport in Oelde begrüßen.
Winterfest 1990 mit Zauberer Robert Fislage
Auf der bald folgenden Jahreshauptversammlung legte der Vorstand ein Konzept zur Nachwuchsförderung vor. Neben den Fahrrad-Geschicklichkeitsturnieren sollten auch junge Motorsportler an den PKW-Slalom herangeführt werden. Axel Wecek wurde vom Vorstand aus dazu benannt, diese Förderung voranzutreiben. Zu einem festen Bestandteil im Jahresprogramm des AC Oelde gehörte mittlerweile ein PKW-Sicherheitstraining. Auf dem Verkehrsübungsplatz in Haltern boten sich den Teilnehmern beste Voraussetzungen für einen erlebnisreichen Tag. Insbesondere junge Autofahrer wurden über den AC Oelde gefördert, an einem Sicherheitstraining teilzunehmen. Am 22. September 1990 fand auf dem Gelände des Standortübungsplatzes in Ahlen die zweite Auflage der Enduro-Rallye Münsterland statt. Aus den Erfahrungen des letzten Jahres hatte man gelernt und die Veranstaltung separat zur auch in diesem Jahr im Juni stattfindenden nationalen PKW-Rallye, angemeldet. Leider waren auf Grund einer kurzfristigen Verlegung vom ursprünglich geplanten Termin nicht so viele Fahrer am Start, wie man es gerne gesehen hätte, aber die Veranstaltung selbst lief wohlorganisiert ab.
Anlässlich der 1100 Jahr Feier der Stadt Oelde hatte der heimische Ortsclub sich nach einigen Jahren einmal wieder um die Ausrichtung eines überregionalen Fahrradturniers beworben und auch den Zuschlag erhalten. Am Sonntag, den 30. September begrüßten die gut vorbereiteten Helfer vom Automobilclub zahlreiche Jungen und Mädchen in Oelde, die sich auf Fahrradturnieren auf Ortsebene durch einen ersten Platz für das Regionalturnier qualifiziert hatten. Darunter waren auch zahlreiche Oelder Kinder. Viele dieser Namen findet man schon kurze Zeit später in den Mitgliederlisten der neu gegründeten Jugendgruppe wieder. Insgesamt 163 Kinder nahmen am Regionalturnier in Oelde teil. Unter den jeweils besten zehn Platzierten in jeder Gruppe, die sich für das Landesturnier qualifizierten, waren erfreulicherweise auch 11 Oelder Kinder.
Regional Fahrradturnier am 30. September 1990
Das Fahrradturnier 1991 der Jugendgruppe fand auf dem Schulhof der Theodor-Heuss-Schule statt.
Fahrrad-Turnier Theodor-Heuss-Schule
Nach Turnierschluss
Das PKW-Saison-Eröffnungsturnier im April fand auf dem Parkplatz der Westfalia statt.
Siegerehrung Saison-Eröffnungsturnier April 1991
1991 stellt unser Ortsclub seine Helfer auch für eine Veranstaltung außerhalb des Motorsports zur Verfügung. Am 27. April 1991 wurden in Oelde die Deutschen Marathon Meisterschaften durchgeführt und zahlreiche Mitglieder des Automobilclubs halfen als Streckenposten mit, sodass die Meisterschaften problemlos über die Bühne gebracht wurden.
Ein besonderer Höhepunkt in diesem Jahr war auch die Westdeutsche Meisterschaft im PKW-Turniersport, die unser Verein zum ersten Mal 1991 durchführte. In der Gaumeisterschaft auf diesem Gebiet waren die Oelder Teilnehmer nicht mehr wegzudenken und durch die räumliche Nähe zum Nachbargau Ostwestfalen-Lippe (früher Westfalen-Ost) hatte man auch hier ein gutes Verhältnis zu den dortigen Turnierfahrern aufgebaut. Am 28. September fand die hervorragend organisierte und durchgeführte Veranstaltung statt. Erstmalig in der Vereinsgeschichte mussten gleichzeitig zwei Fahrzeuge den Parcours befahren, damit alle 60 Teilnehmer ihre vier Läufe auf dem Parcours in einem vernünftigen Zeitrahmen absolvieren konnten.
Westdeutsche Meisterschaft am 28. September 1991
Dem Zeitnahmeteam von Reinhold Kaasmann und der Auswertung von Siegfried Sember kam dabei eine besondere Bedeutung zu. Als Novum ließ man die Teilnehmer jeden Lauf in umgekehrter Reihenfolge der Platzierung absolvieren, um so die Spannung bis zum letzten Starter aufrecht zu erhalten. Es siegte am Ende Jürgen Nagel aus Mayen vom ADAC Mittelrhein vor Theo Jarendt vom MSC Altena und Hans-Joachim Netz vom Fiat Club Düsseldorf aus dem ADAC Gau Nordrhein. Die Oelder Teilnehmer konnten Ihren Heimvorteil nutzen. Antonius Lücke belegte den sechsten, Karsten Drechsler den achten und Carsten Winkler als Neuling den 12. Platz. Bei den Damen setzte sich Elfi Nagel aus Mayen vor Claudia Schilling und Sabine Mauckisch, beide vom ADAC Westfalen, durch.
Die feierliche Siegerehrung am Abend wurde von Josef Menke, dem Sportleiter des ADAC Westfalen in Dortmund und von Hans-Udo Weckheuer, dem Sportleiter des AC Oelde, durchgeführt. Bei allen Teilnehmern erntete man viel Lob für diese Westdeutsche Meisterschaft.
Siegerehrung Westdeutsche Meisterschaft
Spät in diesem Jahr, nämlich am Wochenende vom 03. – 05. Oktober 1991, fand die 6. Internationale Rallye Münsterland statt. Noch war man voller Optimismus, wollte die Rallye ab dem Jahr 1992 sogar als Wertungslauf zur Deutschen Meisterschaft ausrichten, doch immer mehr Widerstand bildete sich. Zum Einen musste der Vorstand unseres Ortsclubs den Mitgliedern Jahr für Jahr von einer Zuschussveranstaltung berichten, zum Anderen kam auch immer mehr Widerstand von öffentlicher Seite. Der Bund für Umwelt und Naturschutz versuchte bereits 1991, das Landesstraßenbauamt in Münster davon zu überzeugen, die Rallye nicht zu genehmigen, was noch nicht gelang. Außerdem fiel die Veranstaltergemeinschaft langsam auseinander. Sowohl der OC Ahlen als auch der MSC Erlbachtal Drensteinfurt gaben öffentlich zu, sich die finanziellen Risiken einer internationalen Rallye nicht mehr leisten zu können und schieden auf eigenen Wunsch hin aus der Veranstaltergemeinschaft aus. Damit deutete sich bereits 1991 das Ende der internationalen Rallye Münsterland an, zumal sich auch nur noch 73 Teams an den Start wagten. Für die Oelder Teilnehmer auf der Rallye begann es auf den ersten Wertungsprüfungen recht verheißungsvoll. Walter Gromöller konnte eine erste Bestzeit setzen, schade, dass er später durch einen technischen Defekt ausfiel. Im Gesamtergebnis konnte sich Axel Wecek auf seinem Opel Kadett als Achter in der Gesamtwertung am besten platzieren.
Öffentlicher Gegenwind für den Rallye-Sport
Wie der Leserbrief vom September 1991 belegt gab es auch immer häufiger öffentlichen Protest gegen die Durchführung einer solchen Motorsport-Veranstaltung.
1992 feierte der AC Oelde am 11. Januar 1992 sein Winterfest, zu dem anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Clubs auch die damaligen Gründungsmitglieder aus dem Jahre 1951 eingeladen wurden. Nach einem kurzen Rückblick auf 40 Jahre Vereinsgeschichte wurden die Clubmeister der vergangenen Saison geehrt. Erstmalig hatte der AC Oelde nach vielen Jahren wieder eine Orientierungsfahrt ausgeschrieben. Diese gewannen Kerstin Mattukat und Martin Tieben vor Carsten Winkler und Michael Lücke. Carsten Winkler gewann auch die Juniorenwertung der Clubmeisterschaft vor Michael Lücke. Clubmeister im Turniersport wurde nach einer für ihn sehr erfolgreichen Saison Antonius Lücke vor Heinz Hunkenschröder. Axel Wecek verdankte seinen Clubmeistertitel im nat. Wagensport den vielen guten Rallyeergebnissen. Auch die Teilnehmer des Heimatwettbewerbes wurden auf dem Winterfest geehrt.
Siegerehrung Heimatwettbewerb
Eine traurige Nachricht musste der Club in diesem Jahr auch vermelden, denn völlig unerwartet verstarb Ende Januar 1992 das langjährige Vorstandsmitglied und Sportleiter des Ortsclubs, Heinz Raestrup.
Für die Durchführung zahlreicher Fahrradturniere für die Jugendlichen erhielt der AC-Oelde erneut eine Dankesurkunde vom ADAC Westfalen in Dortmund. Zur Jahreshauptversammlung im Februar bereitete man für die Clubmitglieder erstmalig eine Terminübersicht für das kommende Jahr vor. Jeder konnte somit die Termine frühzeitig in seinen Planungen vormerken.
Viel wichtiger waren aber Umbesetzungen im Vorstand des AC Oelde. Reinhold Kaasmann übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden von Horst Schröder, der zukünftig etwas kürzertreten wollte und den Posten des Pressereferenten übernahm.
Jahreshauptversammlung 7. Februar 1992.
Der alte Vorsitzende Horst Schröder gratuliert dem neuem Vorsitzendem Reinhold Kaasmann
Weitere Vorstandsmitglieder im Jahre 1992 waren Heinz Hunkenschröder als 2. Vorsitzender, Hans-Udo Weckheuer als Sportleiter, Karin Lücke als Schriftführerin, Franz Beier als Kassenwart, Verkehrsreferent Bernd Weyand, Touristikreferent Karl-Josef Meyer, Turnierreferent Werner Lücke und die beiden Beisitzer Peter Nieländer und Axel Wecek. Gleichzeitig wurde von der Versammlung ein neuer Wahlmodus für den Vorstand festgelegt. Jedes Vorstandsmitglied muss nach vier Jahren wieder- oder neu gewählt werden. Um nicht alle vier Jahre den kompletten Vorstand wählen zu müssen, entschied man sich, jeweils die Hälfte des Vorstands nach zwei und die andere Hälfte des Vorstandes nach vier Jahre neu zu bestimmen.
Jahreshauptversammlung 1992 Vorstand des AC-Oelde e.V. im ADAC
Das Programm des AC Oelde war für das kommende Jahr ähnlich gestrickt, wie auch in den Jahren zuvor. Wichtigste Veranstaltung war die internationale Rallye Münsterland am 18. und 19. September 1992. Wichtigstes Prädikat war der Rallye-Cup West, durch den sich die Veranstalter lukrative Starterzahlen erhofften. Doch bevor man sich auf die Rallye konzentrierte, sollten einige andere Veranstaltungen mit sehr großem Erfolg stattfinden. Am 01. März veranstalteten wir im Emstalstadion in Harsewinkel den bis dato erfolgreichsten Automobilslalom. Zugute kam dem AC Oelde das Prädikat des Emstalstadionpokals. Sage und schreibe 128 Fahrer gingen an den Start, für die Helfer wurde es ein langer Tag, der jedoch dank des guten Sprecher- und Zeitnahmeteams von Reinhold Kaasmann ohne große Verzögerungen über die Bühne gebracht werden konnte.
Slalom 1992 Kalli Meyer als Starter
Reinhard Ossenbrink und Rafael Roscher als Streckenposten
Erstmalig beteiligte sich der Automobilclub Oelde an der von der Von-Ketteler-Grundschule ausgerichteten Fahrradbörse mit einem Fahrrad-Geschicklichkeitsturnier im Rahmenprogramm, ebenfalls mit sehr gutem Erfolg. Am 05. April schließlich stand das bewährte PKW-Saisoneröffnungsturnier auf dem Programm, das mit 46 Startern auch so gut besucht war, wie seit langem nicht mehr.
Gründung einer Jugendgruppe
Zu einem besonderen Schritt entschloss sich der Verein im März 1992. Die Förderung der jugendlichen Motorsportler und die Durchführung von Fahrrad-Geschicklichkeitsturnieren sollte durch die Gründung einer Jugendgruppe weiter voran gebracht werden. Der Verein erkannte die Zeichen der Zeit, denn das Fortbestehen eines gut funktionierenden Ortsclubs ist langfristig nur durch die Förderung der Jugendarbeit gesichert. In den Räumen der Volksbank in Oelde wurde am 21. März 1992 die erste Versammlung zur Gründung der Jugendgruppe durchgeführt. Mitgliederpotential ergab sich durch die Jugendlichen, die mit besonderem Ehrgeiz die seit Jahren erfolgreich durchgeführten Fahrradturniere besuchten. Auf Grund von Satzungsgenehmigung und Festlegung der Vorstandsämter sollte es aber noch fast ein Jahr dauern, bis die Jugendgruppe offiziell aus der Taufe erhoben wurde.
Neben den Vorbereitungen zur offiziellen Vereinsgründung wurden erneut zahlreiche Fahrradturniere in den Sommermonaten durchgeführt. Es sollten möglichst viele Jugendliche für die Gründungsversammlung der Jugendgruppe gewonnen werden.
Weitere Aktivitäten im Bereich „Zweiradsport“ waren 1992 die Enduro-Rallye im Juli und das Geschicklichkeitsturnier für Motorräder am 23. August. 27 Teilnehmer konnte Heinz Hunkenschröder zu der Veranstaltung begrüßen. Viele Fahrer waren von weither angereist, z.B. aus Achim bei Bremen oder aus Solingen. Gesamtsieger des Turniers wurde Heinrich Sagemüller aus Steinhagen vor Klaus Henckel aus Achim.
Bereits eine Woche später trafen sich an gleicher Stelle die PKW-Turnierfahrer, um beim abschließenden Meisterschaftslauf in Oelde ihren Meister zu finden und die Qualifikation zum Bundesturnier zu erreichen. Wolfgang Riepe aus Hagen siegte sowohl in der Meisterschafts- als auch in der offenen Wertung. Antonius Lücke aus Oelde und Peter Mauckisch aus Meinerzhagen konnten sich knapp dahinter platzieren. Insgesamt qualifizierten sich fünf Starter des heimischen Ortsclubs für die Westdeutsche Meisterschaft im September in Eilendorf bei Aachen. Dieses drückt die zahlenmäßige Überlegenheit des AC Oelde in dieser Sportart aus, die sich bis heute nicht geändert hat. Niemand konnte damals ahnen, dass die größten Erfolge im Turniersport erst noch folgen sollten. Bei der Westdeutschen Meisterschaft konnten sich Carsten Winkler als sechster und Werner Lücke als 17. im Vorderfeld behaupten. Noch eine Woche vorher fand die immer mehr in die Kritik geratende Neuauflage der Int. ADAC Rallye Münsterland statt. Nur noch 51 Teams und das trotz lukrativer Prädikate ließen die Veranstaltergemeinschaft am Sinn einer Rallye zweifeln. Selbst der in diesem Jahr verminderte organisatorische Aufwand stand in keiner Relation zum Nutzen der Veranstaltung. Immer größere Probleme bei der Einholung der Genehmigungen bei den verschiedenen Behörden und schließlich der finanzielle Aufwand in Form von Verlusten, die durch die Vereinskasse getragen werden mussten, trugen nicht unbedingt dazu bei, an einer Fortführung der Rallye in den kommenden Jahren festzuhalten, auch wenn man zunächst den Termin 17. – 19. September 1993 für die nächste Veranstaltung ins Auge fasste.
Am 12. Februar 1993 war es dann endlich soweit, und die Jugendgruppe des AC Oelde wurde formal als Verein aus der Taufe erhoben. Sie bildete innerhalb des AC Oelde eine Unterabteilung mit eigenem Vorstand, eigener Satzung und Kassenführung.
Zum ersten Jugendleiter wurde Carsten Winkler gewählt, der als Jugendvertreter auch in den Vorstand des Hauptvereins nachrückte. Zum 2. Vorsitzenden wurde Thomas Lücke gewählt. Schatzmeister wurde Michael Lücke, Sportwart Werner Lücke.
Im Jahre 1993 wurden die Aktivitäten der Jugendgruppe auch auf überregionaler Basis ausgebaut. Neben zahlreichen Fahrradturnieren bewarb sich der Club 1993 erstmalig um die Ausrichtung eines Jugendturniers im Rahmen der ADAC Westfalenmeisterschaft. Dieses sollte zusammen mit dem Motorrad-Geschicklichkeitsturnier im August auf dem Westfalia-Parkplatz stattfinden.
In der damaligen Mitgliederliste der Jugendgruppe tauchen bereits Namen auf, die heute in der Mitgliederliste des Hauptvereins wiederzufinden sind.
An die Erfolge der Vorsaison konnten auch die PKW-Turnierfahrer anknüpfen. Schon die Ergebnisse beim PKW-Saisoneröffnungsturnier am 14. März 1993 waren sehr vielversprechend und konnten in der laufenden Westfalenmeisterschaft umgesetzt werden. Werner Lücke konnte sich als erster Fahrer des AC Oelde für die Teilnahme an einem Bundesturnier qualifizieren. Über die Saison sehr gute und ausgeglichene Ergebnisse reichten am Ende für Platz drei in der Westfalenmeisterschaft. Auch die übrigen Fahrer des AC Oelde enttäuschten nicht. Carsten Winkler erreichte durch zwei gute Ergebnisse am Ende der Saison noch den fünften Platz. Heinz Hunkenschröder als sechster und Antonius Lücke als zehnter vervollständigten das gute Mannschaftsergebnis. Noch bevor die PKW Turniermeisterschaft mit dem Turnier am 29. August 1993 in Oelde zu Ende ging, führte die Jugendgruppe am 22. August ihr erstes Meisterschaftsturnier in den Sparten Fahrrad- Mofa- und Kartturnier durch. Über 120 Kinder gingen auf dem Westfalia Parkplatz an den Start und am Ende konnte die Veranstaltung als sehr gelungen eingestuft werden. Auch die Ergebnisse der Oelder Kinder waren recht gut. Beim Fahrradturnier konnte sich viele Oelder weit vorne platzieren. Christopher Fenselau gewann das Turnier in der Klasse 1. Beim Mofaturnier erzielte Andrea Winkler mit dem dritten Platz das beste Ergebnis für den heimischen Club und beim Kartturnier erreichte die Jugendgruppe des AC Oelde in der Mannschaftswertung den fünften Platz unter 11 gestarteten Teams. Parallel zu dieser ersten Jugendveranstaltung fand das Motorrad-Geschicklichkeitsturnier statt, an dem in diesem Jahr leider nur 16 Fahrer und Fahrerinnen teilnahmen. Rafael Roscher nahm 1993 mit seinem VW-Golf am Lippe-Ems-Slalom-Pokal teil.
Vom 17. – 19. September fand dann die 8. Internationale Rallye Münsterland statt. Von den Turbulenzen hinter den Kulissen bekamen die Teams nichts mit. Die mittlerweile in die Veranstaltergemeinschaft mit aufgenommenen Vereine MSC Mastholte und MSC Wiedenbrück konnten die Talfahrt der Veranstaltung nicht stoppen. Längst war allen Beteiligten klar, dass die Tage der Rallye Münsterland gezählt waren. Neben interner organisatorischer Mängel in den letzten beiden Jahren wurde die finanzielle Belastung für die Veranstaltergemeinschaft und damit verbunden für alle beteiligten Ortsclubs immer größer, und so sollte es schon im Jahr 1994 keine Neuauflage der Rallye mehr geben. Armin Kremer und Lothar Lüttmann aus Schwerin gewannen mit einem Vorsprung von fast 30 Sekunden vor Martin Holtkamp und Friedhelm Pfeiffer vom MSC Mastholte die letzte internationale Rallye Münsterland.
Trotz dieser negativen Voraussetzungen ging man voller Elan in das nächste Sportjahr. Am 15. Januar 1994 feierte der AC Oelde sein Winterfest, diesmal in den Räumen des Hotels „Zum Burggrafen“ in Stromberg. Im Februar stand dann die Jahreshauptversammlung des AC Oelde auf dem Programm. Dort wurde dann auch offiziell verkündet, dass es in diesem Jahr keine Rallye Münsterland geben wird. Stattdessen beschränkte sich der AC Oelde darauf, die weiteren sportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen, die seit Jahren das Clubleben bestimmten, weiter auszubauen. Nach einer mehrjährigen Pause wurde für den 24. März ein PKW Sicherheitstraining in Haltern angemeldet. Franz Beier gab den Posten des Kassenwartes auf der Jahreshauptversammlung aus Altersgründen auf. Für ihn wurde Ellen Schwenner in den Vorstand gewählt. Franz Beier steht dem aktuellen Vorstand aber bis heute als Ehrenvorstandsmitglied tatkräftig zur Seite. Ebenfalls schied Hans-Udo Weckheuer aus dem Vorstand aus.. Zum neuen Sportleiter wurde Peter Nieländer gewählt.
Jahreshauptversammlung Februar 1994
Das erste sportliche Highlight des Jahres 1994 sollte am 13. März 1994 stattfinden. Der AC Oelde veranstaltete sein 50. Geschicklichkeitsturnier für Wagen und wollte den angereisten Teilnehmern etwas ganz besonderes bieten. Ausgerechnet dieses Jubiläumsturnier musste wegen eines Unwetters abgebrochen werden. Die Turniergeräte flogen umher und beschädigten ein Teilnehmerfahrzeug. Nach Rücksprache mit dem Turnierleiter Werner Lücke brach Reinhold Kaasmann die Veranstaltung daraufhin ab.
Mehr Glück hatte man bei der Durchführung des PKW-Slaloms im Emstalstadion am 20. März. Das Wetter spielte zwar zunächst wieder nicht mit, doch nach Regen und Graupelschauern am Vormittag, trocknete die Strecke ab Mittag immer weiter ab. Genau 100 Starter nahmen den Kampf gegen die Uhr auf und den Tagessieg sicherte sich in überzeugender Manier Dietmar Czap aus Kassel mit seinem VW Golf vor Thomas Klenke auf einem Ford Escort. Die Jugendgruppe des AC Oelde hatte mittlerweile in Eigenregie die Durchführung der Fahrradturniere übernommen. Sehr lukrativ waren diese Veranstaltungen, wenn man sie in Verbindung mit Schulen durchführte. 1994 konnte man sich erstmals mit dem Förderverein der Norbertschule in Lette auf die Durchführung eines Fahrradturniers zusammen mit einer Fahrradbörse einigen.
Im Oktober 1994 unternahm die Veranstaltergemeinschaft Rallye Münsterland einen letzten Versuch, eine Veranstaltung für das Jahr 1995 auf die Beine zu stellen, jedoch ohne Erfolg, wie sich nur kurze Zeit später herausstellen sollte. Damit ging ein recht unspektakuläres Motorsportjahr zu Ende.
Für das Winterfest 1995 gelang es dem AC Oelde, mehrere überregionale Siegerehrungen als Programmpunkt zu gewinnen. Neben der Clubmeisterschaft wurden die Teilnehmer der Westfalenmeisterschaft im PKW Turniersport und die Bestplatzierten der Süd-Westfalen Trophy nach Oelde eingeladen. Dass beide Siegerehrungen in Oelde stattfanden, war Heinz Hunkenschröder zu verdanken. Als Turniersportbeauftragter des ADAC Westfalen und gleichzeitig Spartenbeauftragter für den Bereich PKW Turnier in der Süd-Westfalen-Trophy hatte er sich für unseren Verein rechtzeitig bemüht, die Siegerehrungen im Rahmen des Winterfestes durchzuführen. Fast 200 Gäste sorgten für einen gelungenen Abend, der noch durch einige Showdarbietungen aufgelockert wurde.
Gesellige Dreier-Runde beim Winterfest 1995
Der sportliche Höhepunkt in diesem Jahr sollte die Westdeutsche ADAC Turniermeisterschaft werden. Der ADAC Westfalen in Dortmund hatte den heimischen Ortsclub nach 1991 erneut mit der Durchführung der Veranstaltung beauftragt. Doch begonnen wurde die Turniersportsaison im April mit dem Saisoneröffnungsturnier. Nachdem das Jubiläumsturnier im Jahre 1994 wegen eines Unwetters abgebrochen werden musste, deklarierte man kurzerhand das Saisoneröffnungsturnier 1995 zur Jubiläumsveranstaltung 50a. Diesmal funktionierte die Sache mit dem Jubiläum und mit 49 Teilnehmern führte der AC Oelde in heimischen Gefilden das wohl fast bestbesuchteste Turnier im Jahre 1995 durch. Nur zur Westdeutschen Meisterschaft konnte man noch einige Starter mehr begrüßen. Ins Programm 1995 wurde auch wieder die Pättkestour aufgenommen. Dabei stiegen die sonst motorisierten Clubmitglieder auf den Drahtesel um. Fast 80 Personen sorgten am letzten April-Wochenende für eine gelungene Veranstaltung, die auf dem Hof Lücke einen gemütlichen Ausklang fand.
Nachdem das Jahresprogramm des Ortsclubs lange Jahre die gleichen Veranstaltungen vorsah, brachte die Jugendgruppe des Clubs neuen Wind in das Programm. Erstmalig wurde am 25. Juni 1995 in Oelde auf dem Parkplatz der Firma Westfalia ein Jugend-Kartslalom durchgeführt. 150 Kinder fanden den Weg nach Oelde. Währen die Jugendlichen der angereisten Gruppen aus ganz Westfalen sich um die vorderen Plätze stritten, hieß es für die Oelder Mannschaft wertvolle Erfahrung zu sammeln, denn in dieser Sparte bewegte man sich auf ungewohntem Terrain. Die Durchführung der Veranstaltung wurde erst durch die Anschaffung von zwei neuen Jugendkarts möglich gemacht. Finanzielle Unterstützung erhielt man hier vom „großen“ Verein und dem ADAC in Dortmund. Um die Professionalität der Jugendgruppe aufzuzeigen, wurden im Jahre 1995 erstmals Rennoveralls angeschafft, die von der Firma Autolackiererei Senger gesponsert wurden.
Motorradturnier am 20. August 1995
Unerwarteten Aufschwung nahm auch wieder das Motorrad-Geschicklichkeitsturnier. Wie vor vielen Jahren schon einmal, bediente sich unser Ortsclub dabei eines Tricks, indem zwei Veranstaltungen an einem Wochenende angeboten wurden.
43 bzw. 37 Teilnehmer sorgten für zufriedene Gesichter im Club
Noch ein Novum gab es in diesem Jahr. Die Tradition der Orientierungsfahrten sollte wieder aufleben. Die Jugendgruppe schrieb dafür die erste Familienfahrt des Vereins aus. Carsten Winkler als Jugendleiter und die Familie Weinekötter, tatkräftig in der Jugendgruppe aktiv, hatten interessante Aufgaben aus dem Orientierungssport in abgeschwächter Form für jedermann verständlich ausgearbeitet. Insgesamt gingen 16 Teams auf die Reise und alle erreichten das Ziel auf dem Hof Lücke, wo in geselliger Runde der Tag ausklang
Das PKW-Turnier am 02. September stand als Generalprobe ganz im Zeichen der Westdeutschen Meisterschaft, die nur 14 Tage später an gleicher Stelle stattfinden sollte. Da man den Parcours der Westdeutschen Meisterschaft aufgebaut hatte, fanden auch viele auswärtige Starter aus den benachbarten ADAC Regionalclubs den Weg nach Oelde. Roger Böhm aus Oerlinghausen siegte vor Jürgen Krüger aus Bonn. Die Nachwuchsklasse war fest in Oelder Hand. Thomas Lücke gewann vor Markus Lemberg. Andrea Winkler schließlich hatte bei den Damen die Nase vorn. Genau diese drei Fahrer spiegelten die Nachwuchsarbeit, die beim AC Oelde großgeschrieben und erfolgreich betrieben wurde, wieder.
Gut zwei Wochen später trafen sich dann die besten Turnierfahrer aus den Regionalclubs Mittelrhein, Nordrhein, Ostwestfalen-Lippe und Westfalen zur Westdeutschen Meisterschaft in Oelde. Das Programm begann bereits am Freitag Abend für alle angereisten Teilnehmer mit einem nicht so sehr ernst gemeinten sportlichen Wettkampf im Hotel „Zur Post“ in Stromberg. Ausgeschlafen ging es dann am nächsten Morgen um Meisterehren. Bei den Herren siegte überlegen Roger Böhm, der damit seinen Erfolg vor 14 Tagen eindrucksvoll bestätigte. Uwe Hesse und Horst Erning belegten die Plätze zwei und drei. Nicht so ganz erfolgreich verlief die Meisterschaft für die Oelder Fahrer. Heinz Hunkenschröder auf dem 20., Carsten Winkler auf dem 23., Antonius Lücke auf dem 33. und Werner Lücke auf dem 36. Platz konnten dieses Mal nur Mittelfeldplätze ergattern. Für die Überraschung schlechthin sorgte Andrea Winkler. In ihrem ersten Turniersportjahr konnte die junge Oelderin einen nie erwarteten zweiten Platz hinter der Meisterin Ulla Gassmann erreichen. Sie setzte damit eine lange Tradition von guten Turnierfahrerinnen in Reihen des AC Oelde fort und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, wann sich mit Andrea Winkler nach Marianne Lücke vor einigen Jahren wieder einmal eine Oelderin für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren kann. Zum Ausklang der Meisterschaft nahmen einige Teilnehmer an einer Betriebsbesichtigung der Firma Anneliese Zement in Ennigerloh teil.
Westdeutsche Meisterschaft am 05. Oktober 1995 auf dem Westfalia-Parkplatz
Nachdem feststand, dass es keine Rallye Münsterland für PKWs mehr geben würde, konzentrierte man sich in den Reihen des AC Oelde darauf, sich mit der Enduro-Rallye ein zusätzliches Standbein im Zweiradsport aufzubauen. Zweimal bereits hatte die Rallye als Rahmenprogramm zur internationalen Rallye Münsterland stattgefunden.
1995 fand sie nun erstmals als gesonderte Veranstaltung am 14. Oktober statt.
79 Teams meldeten sich zur Neuauflage der Enduro-Rallye an und sorgten für einen positiven Ausklang der Saison.
Mit den Worten „Jetzt ist es passiert“ läutete Heinz Hunkenschröder das Jahr 1996 ein. Gemeint war die Entscheidung des ADAC, das PKW Bundesturnier 1996 in Oelde auszurichten. Damit fühlten sich die Vereinsmitglieder in ihrer jahrelangen Arbeit bestätigt, der AC Oelde war seit Jahren eine gute Adresse für den PKW Turniersport. Eigentlich sollte die Veranstaltung erst 1997 in Westfalen stattfinden, doch der ADAC Schleswig Holstein bat um einen Tausch der Termine, so dass die Veranstaltung bereits ein Jahr früher in Oelde stattfinden sollte. Natürlich war jetzt schnelles Handeln angesagt, denn die Vorbereitungszeit war extrem kurz. Man bildete ein Gremium, das sich fortan in regelmäßigem Abstand traf und die Großveranstaltung vorbereitete. Diesem Gremium gehörten Heinz Hunkenschröder, Reinhold Kaasmann, Werner Lücke, Horst Schröder und Carsten Winkler an.
Für das Winterfest 1996 war dieses ein triftiger Grund kräftig zu feiern und das wurde auch ausgiebig getan.
Winterfest Januar 1996 "Einpeitscher Thomas Lücke"
Natürlich lief das Vereinsleben in gewohnter Weise weiter. Die Jugendgruppe legte ebenfalls ihr Jahresprogramm vor. Neben dem bereits im letzten Jahr durchgeführten Meisterschaftslauf für den ADAC Westfalen in den Bereichen Kart-, Fahrrad- und Mofaturnier sowie Kartslalom, plante man diese Veranstaltung wieder für den Juni. Außerdem wurde der AC Oelde mit der Ausrichtung des Fahrrad-Endturniers beauftragt. Die über die Orts- und Regionalturniere qualifizierten Jugendlichen sollten sich Ende Oktober in Oelde treffen, um die Teilnehmer für die Deutsche Meisterschaft zu ermitteln.
Der Vorstand der Jugendgruppe setzte sich 1996 wie folgt zusammen: Carsten Winkler, 1. Vorsitzender, Thomas Lücke, 2. Vorsitzender, Edith Weinekötter, Kassiererin, Werner Lücke, Sportleiter, Werner Elflein, Kartreferent, Mechthild Westerwalbesloh, Fahrradreferentin und Melanie Rünker als Schriftführerin.
Auf der Jahreshauptversammlung des ADAC in Dortmund wurde beschlossen, dass der ADAC Bereich Westfalen-West künftig in ADAC Westfalen umbenannt wird.
Am 31. März 1996 veranstaltete der AC Oelde sein traditionelles PKW Saisoneröffnungsturnier. Man wusste nicht, ob es mit dem Zuschlag für die Deutsche Meisterschaft zusammenhing, aber seitdem der Club PKW-Turniere in der ADAC Westfalenmeisterschaft ausrichtete, konnte man noch nie so viele Teilnehmer begrüßen, wie an diesem Tag. 60 Fahrer und Fahrerinnen nahmen den Kampf mit dem Parcours auf. Am Ende siegte in der Herrenwertung Roger Böhm aus Oerlinghausen vor Uwe Hesse aus Schlangen und Jürgen Krüger aus Bonn. Auf den hervorragenden vierten Platz kam Carsten Winkler vom AC Oelde. Die Damenwertung entschied Kerstin Mattukat aus Herten überlegen vor Sabine Jentsch aus Eschwege und Andrea Winkler aus Oelde für sich.
Die Euphorie dieses gelungenen Saisonauftakts wurde durch einen Brief der Firma Westfalia Separator gedämpft, in dem von Beschwerden von Anwohnern des nahegelegenen Neubaugebiets „Potts Holte“ die Rede war. Sollte der Turniersport jetzt auch den komplizierten Genehmigungsverfahren zum Opfer fallen, ähnlich wie die Rallye Münsterland einige Jahre zuvor? Zum Glück gelang es unserem Vorstand in Absprache mit der Firma Westfalia einen Kompromiss zu finden, so dass der Turniersport weiterhin auf dem werkseigenen Parkplatz stattfinden konnte. Jugendveranstaltungen mit dem Kart mussten allerdings auf ein anderes Gelände verlegt werden. Die Jugendgruppe veranstaltete daher ab sofort ihre Kartläufe bei der Firma Rosner im Gewerbegebiet „Am Landhagen“ oder bei der Firma Möbel Bröcker in Stromberg.
Mit großem Erfolg wurde im Jahre 1996 auch wieder die Familienfahrt durchgeführt. Man führte die Tradition fort, nachdem der Sieger des Vorjahres die Veranstaltung im kommenden Jahr durchführen sollte. So traf es die Familien Schwenner und Schröder, die eine hervorragend organisierte Familienfahrt ausarbeiteten und Lohn für Ihre Bemühungen war die Teilnahme von 21 Teams. Als Sieger gingen aus der Veranstaltung Paul Lönne und Reinhold Kaasmann hervor, die im nächsten Jahr die Fahrt ausarbeiteten müssen.
Langsam näherte man sich dem Ende der Motorsportsaison und damit dem großen Ereignis „Deutsche Meisterschaft“ im PKW Turniersport in Oelde. Das Organisationsteam hatte großartige Arbeit geleistet.
Aus dem Bereich des ADAC Westfalen konnte sich außerdem Carsten Winkler aus den eigenen Reihen als aktiver Fahrer für den Wettkampf qualifizieren. Durch eine hervorragende Platzierung beim Abschlussturnier der Meisterschaft am 07. September, übrigens mit 48 Teilnehmern wieder sehr gut besucht, konnte der Jugendleiter des AC Oelde erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel des Westfalenmeisters im Turniersport nach Oelde holen.
Carsten Winkler im Parcours in der Parklücke
Am 05. Oktober fand dann der Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des Automobilclubs statt – die Deutsche Meisterschaft.
Es passte an diesem Tag alles, so dass der Verein im nachhinein mit viel Lob bedacht wurde. Dabei hatten sich die Verantwortlichen des AC Oelde etwas besonderes einfallen lassen.
Um die Spannung bis zum Schluss zu erhalten, starteten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nach dem Probelauf in umgekehrter Reihenfolge der Platzierung. Carsten Winkler konnte als heimischer Starter den Heimvorteil voll nutzen und fuhr bei seinem Debüt auf der Deutschen Meisterschaft einen nie erwarteten neunten Platz heraus.
In einem spannenden Duell setzte sich am Ende bei den Herren Wolfgang Groth vom ADAC Württemberg vor Horst Erning vom ADAC Nordrhein durch.
Die Damenwertung gewann Elvira Schenck aus Nordbayern vor Sabine Jentsch vom ADAC Hessen-Thüringen.
Bundesturnier am 05. Oktober 1996
Auf dem Treppchen: Siegerin der Deutschen Meisterschaft des ADAC wurde Elvira Schenk, die sich nur einen Fehler im Parcours leistete.
Doch wer gedacht hatte, dass es das für diese Saison gewesen war, wurde getäuscht. Die Jugendgruppe veranstaltete nur drei Wochen später das Fahrrad-Endturnier für den Bereich ADAC Westfalen. Die Veranstaltung war hervorragend organisiert und brachte für die Oelder Jugendlichen noch einen großen Erfolg. In der Klasse 1 der Mädchen setzte sich Claudia Marke aus Oelde durch und qualifizierte sich für das Bundesturnier im November in Dresden. Gleiches schaffte Kim Weinekötter in der Klasse 2 der Jungen. Mit vielen Erwartungen fuhren die beiden jungen Oelder mit der Mannschaft des ADAC Westfalen unter der Betreuung des Jugendreferenten Hans Jeuschede nach Dresden. Dort konnte Kim Weinekötter den Titel des Deutschen Vizemeisters erreichen und sorgte damit für den bisher größten Erfolg in der Jugendarbeit des AC Oelde.
1997 sollte nicht ganz so ereignisreich werden, wie die Vorsaison, dennoch war der Terminkalender wieder gut gefüllt und auf die Vereinsmitglieder warteten einige interessante Veranstaltungen. Gleich zu Beginn des Jahres veranstaltete die Jugendgruppe des AC Oelde den ersten Kart-Slalom-Oldie Cup auf dem Gelände der Firma Miele in Lette. Trotz der widrigen Wetterverhältnisse kamen zur Premiere 45 Starter. Man wollte den aus der Jugendgruppe herausgewachsenen Jugendlichen und natürlich den Eltern, Betreuern und weiteren Kart-Interessierten die Möglichkeit geben, weiter für ein geringes Nenngeld Kart zu fahren, und so bildete sich aus den vereinzelt stattfindenden Oldie-Cups schnell eine eigene Meisterschafts-Serie, die heute noch sehr erfolgreich betrieben wird. Der AC Oelde richtet jedes Jahr einen Wertungslauf zu dieser Meisterschaft aus.
Das PKW-Saisoneröffnungsturnier jedes Jahr im April wurde 1997 erstmalig als Meisterschaftslauf für den ADAC Ostwestfalen-Lippe ausgeschrieben. Die räumliche Nähe zum benachbarten Regionalclub, damit verbunden eine gute Kontaktpflege und natürlich der gute Ruf der PKW Turniere vom AC Oelde, brachten uns dieses zusätzliche Prädikat.
Bei der Westdeutschen Meisterschaft im PKW-Turnier-Sport 1997 in Niederfischen konnte sich Carsten Winkler über seinen Pokal freuen
Besondere Ehre wurde der Jugendgruppe des AC Oelde in diesem Jahr zuteil. Man wurde vom ADAC Westfalen in Dortmund mit der Ausrichtung des Endlaufes im Bereich Kartslalom für den ADAC Westfalen beauftragt. Die perfekte Organisation auf den bisherigen Kartveranstaltungen machte es möglich, den Endlauf nach Oelde zu holen. Man konnte sehr neutral an die Sache herangehen, da sich aus der Jugendgruppe vom AC Oelde kein Teilnehmer für die Endläufe qualifiziert hatte. Die 120 Kinder und Jugendlichen hatten viel Spaß in Oelde und ermittelten am Ende in spannenden Rennen die Teilnehmer, die zur Deutschen Meisterschaft nach Medebach fuhren.
Etabliert im Jahresprogramm unseres Clubs hatte sich auch die Enduro-Rallye. Durch das Prädikat des Enduro-Rallye-Cups waren die Starterzahlen konstant hoch. Die Veranstaltung 1997 fand am 11. Oktober in der Bauerschaft Wessenhorst in Ennigerloh statt. 111 Starter sorgten für eine gelungene Veranstaltung.
Das Jahr 1998 begann der AC Oelde wiederum mit seinem traditionellen Winterfest im Hotel „Zum Burggrafen“ in Stromberg. Ein besonderer Programmpunkt war die Ehrung der Clubmeister, insbesondere die Heimatwettbewerbteilnehmer sollen nicht unerwähnt bleiben. Diese kleine Gruppe von Oelder Vereinsmitgliedern nimmt zum Teil seit über 25 Jahren an den Heimatwettbewerben und später auch Quiztouren des ADAC Westfalen teil. 1998 wurden Hedwig Klane, Hubert Paschedag, Georg Bartnik, Dieter Ludwig, Karl-Josef Meyer und das Vorstandsmitglied Horst Schröder für die Teilnahme ausgezeichnet.
Der Bereich Touristik wurde und wird auch heute noch groß geschrieben beim AC Oelde. Nach wie vor gibt es jährlich einen sogenannten Heimatwettbewerb als touristische Aufgabenstellung.
Horst Schröder und Karl-Josef Meyer erhielten am Ende dieses Jahres in einer offiziellen Feierstunde des ADAC im Rahmen der Touristik-Siegerehrung in Unna die Auszeichnung für die erfolgreiche Teilnahme an 25 Heimatwettbewerben.
Ehrung Karl-Josef Meyer und Horst Schröder
Erster Höhepunkt in diesem Jahr war das PKW-Sicherheitstraining am 07. März in Haltern, zu dem insgesamt 23 Vereinsmitglieder fuhren, um sich auf dem eigenen Fahrzeug den simulierten Gefahrensituationen des Straßenverkehrs zu stellen. Am 09. Mai 1998 präsentierte sich der heimische Ortsclub auf dem Familientag der Firma Westfalia, die uns seit vielen Jahren den Platz für die Geschicklichkeitsturniere zur Verfügung stellt. Dazu hatte man Unterstützung des ADAC in Dortmund angefordert, der mit der Spielekiste für die Kinder anreiste und auf dem Familientag keine Langeweile aufkommen ließ.
Am 28. Juni richtete der AC Oelde im Emstalstadion den 13. nationalen PKW-Slalom aus. Genehmigungsprobleme für die Motorsportveranstaltungen im Emstalstadion führten dazu, dass der Emstalstadionpokal längst nicht mehr so populär war, wie in den vergangenen Jahren. Insgesamt gingen an diesem Sommertag nur 63 Teilnehmer auf die Strecke, um den Tages- oder Gruppensieg herauszufahren. Dietmar Czap war an diesem Tag wieder einmal nicht zu schlagen, und er sicherte sich sowohl in seiner Klasse als auch in seiner Gruppe den Gesamtsieg.
Auch die Oelder Turnierfahrer machten besonders von sich reden. Insgesamt schafften es sieben Oelder Fahrer, sich für die Westdeutsche Meisterschaft zu qualifizieren: Andrea Winkler, Carsten Winkler, Klaus Schäfler, Matthias Thüer, Heinz Hunkenschröder, Antonius und Werner Lücke. Die drei Erstgenannten bildeten zusammen mit Martin Tieben vom MSC Herten die Mannschaft, die der ADAC Westfalen zur Deutschen Meisterschaft in Hannover schickte.
Am 10. Oktober ging es dann um die Meisterehren.
Besonderes Augenmerk galt Andrea Winkler, die im Laufe der Saison einige sehr gute Ergebnisse erzielte und nicht aussichtslos zur Deutschen Meisterschaft anreiste.
Durch zwei sehr gute Läufe konnte Andrea Winkler sich auf Anhieb den Vizemeistertitel bei den Damen sichern.
Carsten Winkler und Martin Tieben erreichten die guten Plätze acht und neun.
Zusammen mit Klaus Schäffler reichte es in der Mannschaftswertung an diesem Tage immerhin zu Platz vier von 16 teilnehmenden ADAC Regionalclubs.
Deutsche Vizemeisterin 1998 Andrea Winkler (heute Lemberg) mit ihrem Bruder Carsten Winkler 8. Platz beim Bundesendturnier
Mindestens genauso erfolgreich waren die Oelder Jugendgruppenmitglieder bei den überregionalen Fahrradturnieren.
Das Regionalturnier in Oelde wurde zu einer Triumphveranstaltung für den AC Oelde, denn alle 16 Kinder, die an den Start gingen, qualifizierten sich für das Endturnier, das als Generalprobe für das Bundesturnier in der Bundeswehrsportschule in Warendorf stattfand.
Dort konnten sich Philipp Lücke und Inga Fenselau durch jeweils erste Plätze in ihrer Klasse für die Deutsche Meisterschaft im November an gleicher Stelle qualifizieren.
Der ADAC Westfalen war der Ausrichter des Fahrrad-Bundesturniers und hatte mit der Austragung den AC Oelde in Kooperation mit dem AC Warendorf ausgewählt, die Veranstaltung zu organisieren. Die Warendorfer Clubkollegen übernahmen die Gestaltung und Betreuung des Rahmenprogramms, während die Oelder Vereinsmitglieder ihre langjährige Erfahrung bei der Durchführung des sportlichen Wettkampfs einbrachten. Die Veranstaltung wurde als vorbildlich eingestuft, und es gab weder bei Teilnehmern noch bei Schiedsrichtern Anlass zur Kritik.
Damit hatte er AC Oelde wieder einmal seinen Ruf als einer der Vorzeigevereine des ADAC Westfalen unterstrichen.
Helfermannschaft des AC-Oelde beim Bundesfahrradturnier in Warendorf
Weitere sportliche Erfolge erzielten die Jugendgruppenmitglieder aus Oelde mit dem Kart. Dort reichte es in der Mannschaftswertung in der Sparte Kartturnier zu einem beachtlichen zweiten Platz. Auch im Einzelwettbewerb fuhren einige Mitglieder gute Platzierungen heraus.
Jugend-Kart-Turnier 1998
Lohn für alle war der Besuch des ADAC Hallen-Cross im Januar 1999, in dessen Rahmen die Jugendehrung des ADAC Westfalen stattfand. Der AC Oelde fuhr mit einer großen Abordnung zur Westfalenhalle in Dortmund. Nach der Ehrung besuchten die Jugendlichen den vierstündigen Super-Cross und zeigten sich anschließend sehr beeindruckt.
Auf dem Winterfest 1999 wurde dann auch die Deutsche Vizemeisterin im PKW-Turniersport Andrea Winkler gebührend vom 1. Vorsitzenden Reinhold Kaasmann und dem Sportleiter Peter Nieländer geehrt.
Die Förderung des Jugendsports steht in unserem ADAC Regionalclub an vorderster Stelle. Als einer der ersten Gaue bot die Sportabteilung des ADAC in Dortmund interessierten 16 – 18 jährigen die Möglichkeit, auf gestellten Fahrzeugen an PKW-Slaloms teilzunehmen – der ADAC Youngster-Cup war geboren. Aus der starken Oelder Jugendgruppe nahmen die drei Fahrer Stefan Lücke, André Everszumrode und Michael Kliewe das Angebot wahr und machten ihre ersten Erfahrungen auf dem PKW unter Wettbewerbsbedingungen. Alle drei bestanden den Sichtungslehrgang. Stefan Lücke und André Everszumrode nahmen am Ende der Saison sogar an einem Vergleichskampf mit dem ADAC Schleswig-Holstein in Kiel teil.
Eine besondere Ehre wurde unserem Ortsclub auf der Vorsitzendentagung am 20. März 1999 zuteil. Der ADAC Westfalen hatte in den Bereichen Motorsport und Verkehrsarbeit einen Aktivitätenwettbewerb ausgeschrieben, deren Ehrung ebenso auf dieser Tagung vorgenommen wurde. Von weit über 100 Ortsclubs erreichte der AC Oelde in der Sparte Motorsport den dritten Platz und wurde damit als einer der aktivsten Clubs in Westfalen ausgezeichnet. Zusätzlich gab es eine Geldprämie. Noch besser erging es der Jugendgruppe, die den zweiten Platz in dieser Wertung erzielte und sich ebenfalls über einen zusätzlichen finanziellen Zuschuss freuen konnte.
Der nationale Automobilslalom konnte im Jahre 1999 nicht im Emstalstadion stattfinden, da wegen der zu hohen Lärmbelästigung einstweilig keine Motorsportveranstaltungen dort stattfinden durften. Stattdessen einigte man sich mit dem Nachbarclub MSC Beckum auf die Durchführung eines Slaloms in Beckum im Gewerbegebiet „Auf dem Tigge“. Jeweils 50 Teilnehmer auf beiden Veranstaltungen sorgten für positive Stimmung bei den Verantwortlichen.
Im Jugendsport hatte es einige Veränderungen ergeben. Da Mofaturniere von den Teilnehmerzahlen her stark rückläufig waren, entschied man sich in Dortmund, diese Turnierart zu stoppen und stattdessen ein Rollerturnier für Jugendliche ab 12 Jahren anzubieten. Die Motorroller wurden vom ADAC Westfalen angeschafft und den Jugendlichen zur Verfügung gestellt. Die ersten Rollerturniere wurden in die bereits bestehenden Fahrrad- und Kartturnierveranstaltungen integriert. In Oelde wurde ein derartiges Turnier erstmals am 13. Juni 1999 durchgeführt. Carsten Winkler, mittlerweile Beauftragter des ADAC für den Bereich Kart- und Fahrradturnier, war darum bemüht, diese Sportart bei den Jugendgruppen publik zu machen. In Oelde gingen insgesamt 40 Teilnehmer mit dem Roller an den Start. Da auch die Starterzahlen auf den übrigen Veranstaltungen ähnlich hoch waren, konnte sich die Rollerturniermeisterschaft behaupten und wird nach wie vor jährlich ausgefahren. Auch der AC-Oelde veranstaltet ein solches Turnier im Rahmen dieser Meisterschaft jährlich. Das Bundes-Fahrrad-Turnier fand 1999 im November in Karlsruhe statt.
Bundes-Fahrrad-Turnier 1999 Karlsruhe
Neben dem Rollerturnier wagte der AC Oelde in diesem Jahr erstmals ein Experiment im Rahmen der Ferienspieltage in Oelde. Bisher wurde vom Ortsclub immer ein Fahrradturnier angeboten, dessen Teilnehmerzahlen aber stark rückläufig waren. Um der Veranstaltung zusätzlichen Anreiz zu geben, bot man erstmals einen Kart-Schnupper-Lehrgang an, bei dem auch Kinder, die nicht der Jugendgruppe des AC Oelde angehörten, ein paar Runden auf dem Kart drehen konnten. Prompt hatte die Veranstaltung wieder einen erhöhten Zulauf und lohnte damit auch den organisatorischen Aufwand. Die letzte Großveranstaltung im alten Jahrtausend war die neunte Auflage der ADAC Enduro-Rallye Münsterland am 08. und 09. Oktober 1999. 87 Teilnehmer stellten den Veranstalter zufrieden, allerdings gab es organisatorische Schwierigkeiten, da zu wenig Helfer bereitstanden. Die Herbstferien mögen ein Grund dafür gewesen sein. Letztlich wurde die Veranstaltung aber in einem vernünftigen Rahmen durchgeführt und ist jährlich nach wie vor ein motorsportliches Highlight im Veranstaltungskalender des AC-Oelde.
Der AC-Oelde ging nach den fast 50 Jahren als ADAC-Ortsclub als fest etablierter Verein in das neue Jahrtausend. Mit der Etablierung der Jugendgruppe wurden die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit gestellt und erste Erfolge erzielt.